Fronleichnam

Fronleichnam in Deutschland 2018, 2019, 2020 und 2021.





Deutschland 2018 2019 2020 2021
Fronleichnam 31 Mai 20 Juni 11 Juni 3 Juni

Geschichte und Bedeutung von Fronleichnam

Fronleichnam wird im Volksmund manchmal auch als Prangertag oder Blutstag bezeichnet, bedeutet im eigentlichen Wortsinne jedoch so viel wie „Leib des Herrn“. Das Wort „Fron“ wurde im Mittelalter auch für den Herrn benutzt (daher auch Frondienst).

Gefeiert wird an Fronleichnam die Menschwerdung des Sohns des Herrn und die besondere Bedeutung des Abendmals. In der christlichen Kirche symbolisieren der Wein das Blut und das Brot den Leib Jesu Christi. Diese beiden Speisen werden beim Abendmahl symbolisch an die Gläubigen gereicht, denen dadurch aufs Neue die Vergebung der Sünden zu Teil wird. Jesus Christus starb für diese Vergebung am Kreuz und damit opferte Gott seinen eigenen Sohn für die Sünden der Menschen.

Sprachlich bedeutet das alte Wort „lichnam“ übrigens keineswegs „toter Mensch“ im Sinne von Leichnam, sondern steht vielmehr für den lebendigen Leib in dessen Gestalt Jesus in die Welt der Menschen kam.

Besondere Bräuche zu Fronleichnam

In der Regel werden in katholischen Gegenden zu Fronleichnam Prozessionen veranstaltet, welche der Priester mit Hostien anführt. Die anderen Gemeindemitglieder begleiten ihn mit Gesängen und Gestecken aus bunten Blumen. Gleichzeitig segnet dieser Umzug die Städte, Wälder, Weiden und Felder.

Die von Luther reformierte protestantische Kirche feiert Fronleichnam nicht. Er begründete dies zu seiner Zeit damit, dass dieses Fest im heiligen Buch der Kirche – der Bibel – nicht erwähnt wird und damit nicht Gott-gewollt sein kann.

Am Chiemsee, in Köln und am Staffelsee bei Murnau kann man zu Fronleichnam eine ganz besondere Prozession erleben, da diese nicht, wie sonst üblich, zu Fuß durchgeführt wird. Stattdessen finden an diesen Orten so genannte Schiffsprozessionen statt.

Feiertagsregelungen der Bundesländer

Fronleichnam ist ein katholischer Feiertag und damit nur in einigen Regionen Deutschlands ein gesetzlicher Feiertag – oftmals ist die Regelung sogar von Landstrich zu Landstrich oder gar von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, je nachdem, ob dort mehr evangelische oder katholische Christen leben.

Prinzipiell ist Fronleichnam in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg, dem Saarland, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz arbeitsfrei. Außerdem wird er noch in Teilen Sachsens und Thüringens als gesetzlicher Feiertag behandelt. In den Ländern und Regionen, in denen Fronleichnam gesetzlich frei ist, haben die Geschäfte in der Regel ebenfalls geschlossen (es gibt jedoch einige, kompliziertere Ausnahmeregelungen).

Fronleichnam orientiert sich am Pfingsttermin und wird daher immer am zweiten Donnerstag nach dem Dreieinigkeitsfest (Pfingsten) begangen. Durch den Termin an einem Donnerstag wird dieser Feiertag gern von den Arbeitnehmern genutzt, um sich ein besonders langes Wochenende zu gönnen, weshalb man den Freitag nach Fronleichnam auch als Brückentag bezeichnet.