Martinstag
Martinstag in Deutschland 2018, 2019, 2020 und 2021.
Deutschland | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Martinstag | 11 November | 11 November | 11 November | 11 November |
Der Martinstag und seine Geschichte
Der Martinstag, mancherorts auch als Martini oder St. Martin, ist ein Gedenktag der dem Heiligen Martin von Tours gebührt. Speziell in der Kurpfalz hat der 11. November eine große Bedeutung als Feiertag. Doch auch im Burgenland im östlichsten Teil Österreichs, wo der Sankt Martin ein Landespatron ist, ehrt man ihn mit einem festlichen Feiertag. Die Ämter und Behörden sind geschlossen und Schüler haben Schulfrei.
Dieser Feiertag beruht auf einer Legende die bis ins Jahr 334 nach Christus reicht. Martin war ein in Armenien stationierter römischer Offizier. Die Geschichte besagt, dass er eines Tages einem frierenden Mann begegnete. Ohne zu zögern teilte der Offizier seinen Mantel mit seinem scharfen Schwert in zwei und gab dem armen Bettler die eine Hälfte. In der selben Nacht erschien ihm dann Jesus Christus im Traum und war mit der gespendeten Hälfte seines Mantels bekleidet.
Brauchtum
Diese zweifellos barmherzige Tat machte St. Martin zu einer Ikone christlicher Demut. Bereits im Mittelalter entwickelten sich aus dieser Geschichte eine Vielzahl von Traditionen, die sich bis zum heutigen Tage in unserer Gesellschaft verankerten. Damals noch, bis zur ausgehenden Neuzeit, gab es zusätzlich zu den 40 Tagen vor Ostern noch eine weitere Fastenzeit die am Tag nach Martini begann. Folglich entwickelte sich der 11. November zum Feiertag, der dem Zweck diente sich ein letztes Mal eine schmackhafte Mahlzeit gönnte. Doch war St. Martin auch ein Tag, an dem so einige Dienstverhältnisse ihren Anfang oder ihr Ende fanden und an dem auch der Kirchenzehnter gezahlt wurde - meistens in Form von Naturalien, wie beispielsweise auch fette Gänsen, die in Ansicht des bevorstehenden Winters, des ärmlichen Futters und der Aussicht auf die bevorstehende vierzigtägige Fastenzeit gerne am 11. November verzehrt wurden. Doch beruht der in Österreich als Martinigansls bezeichnete Brauch außerdem auf eine weitere Legende des Heiligen Martins zurück. Da man ihn dazu berief der Bischof von Tours zu werden, versteckte er sich in einem Stall, in dem ihn die schnatternden Gänse verrieten.
Ein Brauch, der selbst in der heutigen Zeit am Martinstag in vielen Städten und Dörfern begangen wird, ist der Martinsumzug. Kinder basteln selbst Laternen und ziehen mit diesen durch die Straßen. Dabei singen sie Martinslieder. Im Anschluss wird die Legende der Mantelteilung des Heiligen Martins nachgespielt. Daraufhin verteilt und isst man Martinswecken – ein Gebäck das aus Hefeteig und Rosinen besteht und die Form eines Männchens hat. Weitere alte Bräuche sind der Martinssegen, das Martinsbetteln und das Martinssingen. Beispielsweise ziehen beim Martinsbetteln die Kinder am Martinstag von Haustür zu Haustür und erbitten Süßigkeiten, Obst und Nüsse.