Karsamstag
Karsamstag in Deutschland 2018, 2019, 2020 und 2021.
Deutschland | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Karsamstag | 31 März | 20 April | 11 April | 3 April |
Der Inhalt des Karsamstages
Der Karsamstag ist der letzte Tag der so genannten Karwoche, die an die Leiden Jesu Christi und an seine große Tat die Sünden der Welt auf sich zu nehmen und für deren Vergebung zu sterben erinnert. Er liegt zwischen Karfreitag (seinem Todestag) und Ostersonntag (dem Auferstehungstag). Er ist gleichzeitig der mitunter leiseste Tag der Osterfeierlichkeiten, da man die Grabesruhe Jesu Christi ehren möchte. Deshalb wird auch an diesem Tag gefastet und gebetet, um für die Rückkehr des Messias bereit zu sein. In theologischen Betrachtungen ist es für sein Wirken von besonderer Bedeutung, dass er nicht nur ein menschliches Leben geführt hat, sondern, dass sich dieses bis in den Tod hinein fortsetzt. Jesus stirbt am Kreuz und geht hinab in das Totenreich – damit nimmt kommt er an den endgültig abschließenden Punkt des Menschseins – dem Tod-sein.
Aufgrund des schwermütigen Charakters dieses Tages werden keine Sakramente begangen, die auf irgendeine Art und Weise mit Feiern oder Freude zu tun haben. Dazu gehören Hochzeiten, Kommunion, Taufe, aber auch das Abendmahl. Im christlichen Glauben erfährt Jesus am Karsamstag die schreckliche Höllenfahrt in das Totenreich, um dort die „guten“ Seelen zu befreien und ins Himmelreich zu bringen.
Da Karsamstag im jüdischen Glauben Sabbat ist und nicht gearbeitet werden darf, wurde Jesus Christus noch am Karfreitag beerdigt und Wachen vor dem Grab sollten das Entwenden des Leichnams verhindern. Die Jünger Jesu Christi versteckten sich an diesem Tage, da sie in Angst waren, wie der Messias am Kreuz hingerichtet zu werden.
Gottesdienste und Bräuche zu Karsamstag
Der Karsamstag wird von vielen gläubigen Menschen eher in Stille und Gebet verbracht. Viele Kirchen bieten besondere Gebetszeiten (meist die des Stundengebets) an und auch das Kreuz, dass an Karfreitag in der Kirche verehrt wird, bleibt auch an Karsamstag dort. Der Altar ist an diesem Tag weder mit Blumen geschmückt, noch trägt er ein Altartuch – er zeigt also nackten Stein. Dies ist sinnbildlich für den Salbungsstein Jesu Christi, der sich in der Grabeskirche von Jerusalem befindet und auf dem er für die Bestattung vorbereitet wurde.
Das Kreuz, dass am Karfreitag mit besonderer Feierlichkeit in die Kirche gebracht wurde, wird auch an diesem Tag besonders verehrt, z.B. in dem beim Vorbeischreiten immer eine doppelte Kniebeuge vollzogen wird. Karsamstag macht die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens klar und besiegelt den Tod des Retters. Gleichzeitig stärkt er aber auch den Glauben an einen neuen Anfang und daran, dass sich Dinge ändern können.
Am Tagesende des Karsamstages schließt sich die Feier der Osternacht an. Sie hat den Charakter einer Nachtwache, die auf die bevorstehende Auferstehung hin stattfindet. Dies ist der Grund, warum sie erst am sehr späten Abend beginnt und vollständig in der Dunkelheit abgehalten wird. Im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet man eine solche, besondere Messe auch als Vigil. Aufgrund ihres Inhaltes gehört rechnet man sie zur Liturgie des Ostersonntages.
Wichtig im Zusammenhang mit dem Karsamstag ist, dass er im allgemeinen Sprachgebrauch auch gerne als Ostersamstag bezeichnet wird. Kirchlich gesehen ist dies jedoch falsch, da es sich beim Ostersamstag um den Samstag NACH Ostersonntag handelt, also erst eine Woche später. Der Karsamstag selbst ist in Deutschland, im Gegensatz zu Karfreitag und Ostermontag, kein gesetzlicher Feiertag und daher haben auch einige größere Geschäfte geöffnet.