Karfreitag
Karfreitag in Deutschland 2018, 2019, 2020 und 2021.
Deutschland | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Karfreitag | 30 März | 19 April | 10 April | 2 April |
Geschichtlicher Ursprung des Karfreitag
Karfreitag ist der traurigste Feiertag des Osterfestes und in allen katholischen Gegenden Deutschlands ein stiller Feiertag. An stillen Feiertagen darf keine Musik zum Vergnügen gespielt werden auch es soll auch nicht getanzt oder anders gefeiert werden. Karfreitag ist der einzige Tag der Karwoche, an dem deutschlandweit ein Tanzverbot gilt. In einigen der Bundesländer gilt dieses jedoch nicht Rund-um-die-Uhr, sondern ausschließlich zeitlich eng begrenzt.
Der Karfreitag ist der klassische Tag zur Buße, zum Fasten, zur Besinnung und natürlich zum, meist stillen, Gebet. In der Nacht von Gründonnerstag zu Karfreitag zog sich Jesus auf dem Ölberg zurück, um dort mit Gott, seinem Vater, im Zwiegespräch darauf zu warten, was mit ihm geschieht. Währenddessen verriet einer seiner engen Vertrauten, die zwölf Jünger, Jesus Christus an die Römer, die ihn noch auf dem Ölberg verhafteten. Jesus wurde von Judas verraten und dieser Name hat bis heute noch symbolische Bedeutung in verschiedenen Redewendungen.
Der Name des Tages geht auf das althochdeutsche Wort für „klagen“ zurück (kara) und drückt damit den eigentlichen Inhalt dieses Feiertages leichtverständlich aus. Die Tradition generell am Freitag kein Fleisch zu essen geht auf die Bedeutung des Karfreitags als strengster Fastentag zurück.
Gottesdienste zu Karfreitag
In den gottesdienstlichen Feierlichkeiten an Karfreitag stehen das Gebet, die Buße, aber auch die Geschichte des Leidensweges des Messias im Mittelpunkt der kirchlichen Aufmerksamkeit. Da es biblisch überliefert ist, dass er in der neunten Stunde am Kreuz verstorben ist und die jüdische Zeitrechnung am 6 Uhr morgens beginnt, beginnen die meisten Gottesdienste an diesem Tag erst um 15 Uhr. Innerhalb dieser werden die verschiedenen Stationen des eigentlichen Leidensweges auf verschiedene Art und Weise nachvollzogen. In katholischen Gottesdiensten wird neben dem klassischen Wortgottesdienst normalerweise auch ein verhülltes Kreuz in die Kirche gebracht und feierlich enthüllt, sowie die Kommunion gefeiert. Ein wichtiger Inhalt des Gottesdienstes an diesem Tag sind zudem die so genannten großen Fürbitten, die die allgemeinen Anliegen des kirchlichen Strebens für die Welt zum Ausdruck bringen – diese Fürbitten sind in 10 größere Gruppen unterteilt, die vom Pfarrer genauer erläutert und ausgeführt werden.
In einigen katholischen Regionen schließt sich direkt an den eigentlichen Gottesdienst eine Feier zur Grablegung Jesus statt. Diese wird traditionell an den nachgebildeten Grabstätten abgehalten, die sich heute an vielen Orten finden lassen. Das geht so weit, dass manche Diözesen schon eigene Karten im Internet veröffentlicht haben, um den Gläubigen einen einfachen Weg zum nächstgelegenen Grab Jesus zu weisen.
In der evangelischen Glaubenslehre ist Karfreitag der wichtigste Feiertag des gesamten Kirchenjahres. Man legt dabei besonders Wert auf den Umstand, dass sich der Messias selbstlos für die Menschheit hingab, um deren Sünden auf sich zu nehmen und die Vergebung der Sünden zu erreichen. Gleichzeitig ist dieser Tag auch der Höhepunkt der Fastenzeit und damit für die Gläubigen weithin auch der strengste Fastentag. In manchen evangelischen Kirchen wird neben dem morgendlichen Hauptgottesdienst ein weiterer am Nachmittag zur Todesstunde des Messias abgehalten, der teilweise auch durch die Aufführung großer sakraler Kirchenmusikwerke, wie die Johannespassion, ersetzt wird.
Überall in Deutschland ist Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag. In einigen Orten werden zu Karfreitag auch große Passionsspiele aufgeführt, die den Leidenswegs Jesu Christi besonders anschaulich darstellen und greifbar machen.