Zweiter Weihnachtstag
Der Zweiter Weihnachtstag in Deutschland für die Jahre 2018 - 2019 - 2020.
Deutschland | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
Zweiter Weihnachtstag | 26 Dezember | 26 Dezember | 26 Dezember | 26 Dezember |
Was ist der zweiter Weihnachtstag?
Der 26. Dezember ist das Fest des Heiligen Stephan und als 2. Weihnachtstag in Deutschland wie auch in anderen Ländern Europas ein gesetzlicher Feiertag. An diesem Tag werden vielerlei Bräuche der unterschiedlichsten Arten praktiziert die je nach Region sehr verschieden sein können. Gewöhnlich ist es von Haus zu Haus zu ziehen, jedoch oft aus äußerst unterschiedlichen Gründen. Beispielsweise ist es Tradition, dass Kinder an den Haustüren klopfen um kleine Gaben einzusammeln und im Gegenzug Sprüchlein aufsagen.
Während die evangelischen Kirchen die Geburtsgeschichte Jesu in den Vordergrund stellen, dient der zweiten Feiertag der Botschaft der Fleischwerdung des Wortes laut Johannes. Vorallem in den Glaubensrichtungen der römisch-katholischen, altkatholischen, anglikanischen sowie der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche sieht man den 26. Dezember nicht lediglich als einen Tag in der Weihnachtsoktav. Viel mehr ist es ein Gedenktag und auch ein Hochfest des ersten Märtyrers der Christen: dem Diakon Stephanus. Dementsprechend ist die liturgische Farbe dieses Tages rot. Dies ist auch der Grund, dass der 26. Dezember in manchen Teilen Deutschlands und der Schweiz als Stephanstag bezeichnet wird, während in Österreich Stefanitag üblich ist.
Vor der Zeit Martin Luthers existierten in den einzelnen deutschen Herrschaften zwischen einem und fünf Weihnachtsfeiertage. Dies war vom jeweiligen Landesfürsten abhängig. Demzufolge wird der zweite Weihnachtsfeiertag in großen Teilen Frankreichs nicht gefeiert. Ausnahme sind die ehemalig deutschen Départements Bas-Rhin, Haut-Rhin (ohne das Territoire-de-Belfort) und Moselle, welche das ehemalige Elsass-Lothringen umfassen und den 2. Weihnachtsfeiertag gerne mit den Deutschen zusammen feiern. In England und weiteren Ländern des Commonwealth heißt der zweite Weihnachtsfeiertag übrigens Boxing Day.
Wer war Stephanus?
Stephanus war der erste der insgesamt sieben Diakonen der urchristlichen Gemeinde Jerusalems. Die Diakone wurden durch Handauflegung von den Aposteln geweiht. Somit waren sie zugleich für die Glaubensverkündigung verantwortlich, jedoch auch für die sozialen Angelegenheiten der Gemeinde. Sie hatten den Status der Gemeindeleiter, deren Bedeutsamkeit den Aposteln nahe kam. Stephanus galt als ein herausragender Prediger. So kam es, dass Stephanus als Lästerer verurteilt und von der aufgebrachten Menschenmasse vor den Toren der Stadt gesteinigt wurde.
Im Osten wurde Stephanus bereits im 4. Jahrhundert verehrt. Im Westen erst seit dem 5. Jahrhundert. Schon seit Einführung des Weihnachtsfestes wurde gleichzeitig auch das Fest des Stephanus am Tag nach der Geburt Jesu begangen. Dies schaffte natürlich einen klaren Kontrast zwischen der Freude über die Geburt und der Trauer über die Bedrohtheit des Lebens. Besonders die deutschen und ungarischen Könige und Kaiser förderten bereits im Mittelalter seinen Kult. Tradition war es am Stephanstag den Armen Menschen Brot zu spenden um so die ursprüngliche Tätigkeit der Diakone zu ehren.